April 2016Frustfresser fürs KinderhausIm Winter 2015 bekamen unsere Wohngruppen Unterstützung der besonderen Art: Drei Standboxsäcke zogen in unsere Räume ein. Der Erste steht seitdem in der Clearinggruppe Lichtblick, der Zweite in die intensivpädagogische Wohngruppe Sprungbrett. In beiden Gruppen werden die Boxsäcke fast täglich durch unsere Kinder und Jugendlichen auf Herz und Nieren geprüft. Der dritte Boxsack wird bei Gruppenaktivitäten verwendet, die durch unsere hausinterne Psychologin geleitet werden.
Einige Kinder nutzen die Boxsäcke ganz besonders häufig, so zum Beispiel der 12-jährige Samuel. In seiner Familie hat er viel Gewalt erlebt und die Folgen zeigen sich auch in seinem Verhalten. Seit der Unterbringung kam es immer wieder zu Konflikten zwischen ihm und anderen Kindern. Hierbei steigert sich Samuel stark in seine Wut, sodass er die anderen Kinder mitunter schlägt. Mithilfe der Frustfresser fand Samuel eine Möglichkeit, mit seiner Wut anders umzugehen, sodass er andere Kinder nur noch selten schlägt. Er nutzt den Boxsack größtenteils selbstständig, wenn er wütend ist oder einfach nur um Spaß zu haben. Häufig reichen schon einige Minuten aus, um eine sichtbare Beruhigung bei ihm zu bewirken. |